Die Europäische Kommission hat ihre Pläne für eine einheitliche europäische digitale Identität vorgestellt sowie den Entwurf einer neuen Verordnung über elektronische Identifizierung und Vertrauensdienste für elektronische Transaktionen (eIDAS) vorgelegt. Damit legt sie einen wichtigen Grundstein für sichere digitale Identitäten und Vertrauensdienste in der Europäischen Union und stärkt die digitale Souveränität Europas.
Digitale Identitäten belegen im Internet, dass die Beteiligten an einer Transaktion auch diejenigen sind, für die sie sich ausgeben. Die neue europäische digitale Identität soll sich aus den einzelnen nationalen elektronischen Identitäten (eIDs) zusammensetzen. Die gegenseitige Anerkennung nationaler eIDs soll beibehalten und gestärkt werden. Zukünftig soll die Notifizierung – also der Prozess der Gleichstellung von digitaler und physikalischer hoheitlicher Identität sowie der Akzeptanz durch alle Mitgliedsstaaten – von eIDs für Mitgliedsstaaten verpflichtend werden, um eine europaweite Abdeckung sicherzustellen. Auf den nationalen Lösungen sollen digitale Brieftaschen in Smartphones aufsetzen, sogenannte Wallets. Dafür sollen gemeinsame Vorgaben und Standards entwickelt werden; die Wallets sollen unter der Hoheit der Mitgliedsstaaten betrieben werden.
Stefan Hofschen, Geschäftsführer der Bundesdruckerei Gruppe GmbH, begrüßt die neuen Pläne der Europäischen Kommission: „Sichere digitale Identitäten schaffen Vertrauen und bilden die Grundlage für die Digitalisierung von Wirtschaft und Verwaltung. Mit der neuen europäischen digitalen Identität wird der Europäische Binnenmarkt fit für die digitale Welt gemacht.“
Kim Nguyen, Geschäftsführer des akkreditierten Vertrauensdiensteanbieters D-Trust GmbH, einem Unternehmen der Bundesdruckerei-Gruppe, sagt: „Die neue eIDAS-Verordnung führt zu mehr Daten- und Verbraucherschutz; eIDAS-Vertrauensdienste sollten nun in der Privatwirtschaft und in öffentlichen Institutionen stärker genutzt werden.“ Er begrüßte zudem eine neue Verpflichtung für Browserhersteller zu den sogenannten qualifizierten Website-Zertifikaten: „Die von der EU-Kommission geplante Visualisierung besonders vertrauenswürdiger eIDAS-Websitezertifikate in Browsern führt zu mehr Transparenz bei digitalen Transaktionen.“